Hausstaubmilbensanierung bei Sensibilisierung oder Allergie gegen Hausstaubmilben

Hausstaub setzt sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammen – als wichtigste sind die Hausstaubmilbe und deren Ausscheidungsprodukte zu nennen. Idealer Lebensraum für diese, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennenden Tiere, sind Temperaturen zwischen 20-40°C, Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80% und das Vorhandensein von Hautschuppen. Daher sind Milben am häufigsten in Teppichböden, Kissen und besonders in Matratzen zu finden. Milbenstaub erzeugt bei Menschen mit einer entsprechenden Allergie Beschwerden wie zum Bspl. Niesen, Luftnot oder auch Hautprobleme und verstärkt diese bei jedem neuen Kontakt.

Daher sollte der Kontakt weitestgehend vermieden werden.
Hierzu sind einige sinnvolle Maßnahmen zu beachten:

  1. Schaffen eines "milbenunfreundlichen" Klimas, d.h. niedrige Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit unter 60%, vor allem im Schlafbereich.
  2. Die Matratze sollte auf einem Lattenrost liegen und nicht auf luftundurchlässigen Materialien.
  3. Schlafen mehrere Personen in einem Raum, so müssen alle Betten entsprechend ausgestattet werden – insbesondere Doppelbetten.
  4. Matratzen mit einem milbendichten Bezug (= Encasing) versehen (siehe extra Kapitel zu Encasing).
  5. Alle Teile des Bettzeuges sollten alle 3 spätestens alle 6 Monate bei mindestens 60°C gewaschen werden. Oberbetten/ Kissen aus synthetischem Material werden ebenso mit Milben besiedelt wie mit Federn gefüllte können jedoch in der Regel einfacher gereinigt werden.
  6. Haben Kinder Stofftiere im Bett, die nicht entsprechend waschbar sind, können diese für einige Stunden im Gefrierfach gelagert werden. Die Milben werden dadurch abgetötet und können durch Ausschütteln entfernt werden.
  7. Teppichböden durch wischbare Böden ersetzen, Vermeidung von "Staubfängern", wie z.B.: schwere Übergardinen, offene Regale.
  8. Vorhandene Teppichböden sollten regelmäßig gesaugt werden, wobei hierdurch die Milbenzahl nicht wesentlich reduziert werden kann. Der Staubsauger sollte mit einem Mikrofilter ausgestattet sein.
  9. Es gibt auch chemische und aus ätherischen Ölen zusammengesetzte Lösungen, die das Milbenwachstum hemmen, bzw. diese abtöten sollen. Für die aus ätherischen Ölen hergestellten liegen noch nicht genügend Untersuchungen zur Wirksamkeit vor. Auf Grund möglicher auftretender Nebenwirkungen durch die Substanzen sollten sie vor der Verwendung mit ihrem Hausarzt darüber sprechen.
  10. Alleinige Dampfreinigung der Matratze ist nicht ausreichend, da der heiße Dampf nur oberflächlich in die Matratze eintritt und die Einwirkzeit zu kurz ist, um die Milben abzutöten.

Milbendichte Matratzenüberzüge = Encasing:

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass ein Umhüllen der Matratze mit entsprechenden Materialien ein wirksames Mittel ist, um die Milbenbelastung zu reduzieren und dadurch allergische Folgeerkrankungen zu lindern oder vermeiden.
Qualitätskriterien:

  1. Der Bezug muss die Matratze ( Kopfkissen/ Zudecke) komplett umschließen.
  2. Die Nähte müssen doppelt genäht und der Reißverschluß mit milbendichten Material hinterlegt sein.
  3. Porengröße: Die Bezüge müssen so beschichtet oder gewebt sein, dass sie für Milben undurchlässig sind, jedoch für Wasserdampf und Luft durchlässig.
  4. waschbar bei mindestens 60°C
  5. 5) Achten sie auf die beim Erhalt der Bezüge beiliegenden Informationen – hier ist in der Regel vermerkt, wie lange die Bezüge haltbar sind. Wird darüber keine Auskunft gegeben, besteht die Empfehlung die Bezüge nach etwa 5 Jahren auszutauschen.

Sonstige Empfehlungen:

Urlaub: Es wird empfohlen, den Urlaub im Gebirge über 1500 m ü. NN. zu verbringen, da es dort wegen der trockenen, kalten Luft milbenärmer ist.